Angekommen

(Russland)

9.5.2013 - Wladimir / Russland (3773 km)

Gertrud, Walter, Peter und Jörg

Eines Tages würde es passieren, das wussten wir. Eine Überraschung war es also nicht. Aber irgendwie geschah es dann doch etwas plötzlich: Wir sind in Wladimir angekommen.

Da wir auch hinter St. Petersburg flott unterwegs waren, konnten wir uns zwei zusätzliche Pausentage erlauben, die wir in Jaroslawl an der Wolga und in Suzdal, der Partnerstadt von Rothenburg ob der Tauber, verbrachten. Von dort waren es nur noch 30 Kilometer bis nach Wladimir. Die Sonne stand denkbar ungünstig für das Siegerfoto am Ortseingang - wir haben es natürlich trotzdem gemacht.

Noch am gleichen Tag ein kurzfristig anberaumtes Treffen mit dem Oberbürgermeister von Wladimir. Ein angeregtes Gespräch entwickelt sich mit Sergej Sacharow, wobei es vor allem um unsere Reise geht, aber auch um die Zukunft des Fahrrades als Verkehrsmittel in Wladimir allgemein. Die sieht so rosig nicht aus - zunächst will man mit Ringstraßen den Autoverkehr aus der Stadt herauslocken, dann erst sei an Radwege zu denken. Aber für die Ringstraßen ist kein Geld da... Dem Radler in Wladimir wird es noch lange Zeit so gehen wie den Radlern in den anderen russischen Städten: Er wird sich seinen Freiraum irgendwo zwischen den starken Motorisierten und den schwächeren Fußgängern suchen müssen.

Wladimir

Von unserer Reise ist der Wladimirer OB derart begeistert, dass er spontan für den folgenden Tag eine kleine Radtour durch die Stadt organisiert. Für 18 Uhr, mitten durch den Feierabendverkehr am Mittwoch, dem 8.5.2013. Herr Sacharow fährt an der Spitze, zwei weitere Radler aus Wladimir sind mit dabei. Wir radeln zweireihig, den Rücken hält uns ein Offizieller in seinem Auto mit Warnblinklicht frei.

Langsam muss ich mich damit abfinden, dass die Reise nun ohne meine Erlanger Freunde weitergehen wird. Gertrud, Walter und Jörg fliegen am Sonntag zurück nach Deutschland. Nun droht mir wieder der Einsamkeitskater, der auch auf früheren Touren immer dann kam, wenn mich gute Freunde nach längerer Begleitung verließen. Es wird eine Woche lang dauern, bis ich mich an das Alleinsein gewöhnt habe.

Allerdings hat es überraschend Aufschub gegeben, ein neuer Mitfahrer hat sich für die kommenden Tage gemeldet: Anton vom "VeloTourklub Veles" in Wladimir. Er radelt mit bis nach Moskau, von dort vielleicht auch noch ein, zwei Tage weiter in Richtung Kasachstan.

Anton aus Wladimir wird ein paar Tage mitradeln.

 
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Maks

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